Die Therapie mit Botulinumtoxin A
Mit der Behandlung mit Botulinumtoxin A können überaktive Muskeln therapeutisch behandelt werden. Die Botulinumtoxin-Therapie erfolgt bei Verkrampfungen von einzelnen Muskeln z.B. im Gesicht oder am Hals.
In der Neurologie wird Botulinumtoxin A seit Anfang der 70er Jahre in der Behandlung von speziellen Bewegungsstörungen, den sog. fokalen Dystonien eingesetzt. Dies sind Erkrankungen wie der Blepharospasmus (Lidkrampf), die Oromandibuläre Dystonie (Mund- Zungen-, Schlundkrampf), der Torticollis spasmodicus (Schiefhals) und andere zervikale Dystonien, der Graphospasmus (Schreibkrampf) und die Spasmodische Dysphonie (Stimmbandkrampf). Weiterhin sind auch bei segmentalen oder sekundären Dystonien und Spastiken die Fokalsymptome mit Botulinumtoxin A behandelbar. Hierzu zählen etwa der Spasmus hemifacialis, Bewegungsstörungen nach peripherer Affektion des Nervus Facialis sowie bestimmte spastische Syndrome bei Erwachsenen und Kindern, beispielsweise bei spastischem Spitzfuß, bei Patienten mit Zerebralparese, sowie bei der Armspastik nach Schlaganfall bzw. bei fokaler Spastik von Hand und Handgelenk nach Schlaganfall.
Ein Behandlungserfolg mit Besserung bis zum zeitweisen Verlust der Symptome liegt beim Lidkrampf bei etwa 90 %, beim Schiefhals zwischen 60 und 80 %.
Die Durchführung der Therapie mit Botulinumtoxin A:
Durch eine neurologische Untersuchung werden die zu behandelnden Muskeln identifiziert. Die Injektionsstellen werden mit einem Lokalanästhetikum lokal betäubt. Die Injektion von Botulinumtoxin A erfolgt mit einer kleinen Nadelelektrode.
Um sicherzustellen dass auch der Muskel auch optimal injiziert wird, kann in einzelnen Fällen mit einer EMG Nadel ein Muskelsignal (EMG) aus dem Muskel abgeleitet werden, um so gezielt in den überaktiven Muskel zu injizieren, um so den optimalen Therapieeffekt zu erreichen.
Der Therapieeffekt der Botulinumtoxinbehandlung tritt nach ca. 3 bis 5 Tagen ein und hält für 2 bis 3 Monate, in manchen Fällen auch bis zu 6 Monate an.
Vor Therapiebeginn erfolgt durch den behandelnden Arzt eine ausführliche Information über die Durchführung aber auch die mögliche Wirkung und Nebenwirkung der Behandlung mit Botulinumtoxin A.